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Samstag, 26. Juni 2021

Wie ich zum Sauerteig kam :-)

Dank Svenja`s  Kommentar habe ich mich zurückbesonnen, wie alles begann.

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Ich backe nun schon so lange mit Sauerteig, dass ich gar nicht mehr darüber nachdenke. Wenn allerdings unser Brot doch mal aus ist, und ich mir ein paar Scheiben aus der Nachbarschaft leihen muss, kommt das Bewusstsein schnell zurück.
Unsere Söhne wachsen damit auf und für sie ist das Brot und der lecker Geruch alltäglich. Sie bemerken ihn gar nicht. Wenn ihre Freunde kommen, muss ich das Brot hochhängen, sonst wäre es aufgegessen. Meine Kinder würden, wie jedes andere, am liebsten nur Toastbrot, Brötchen... essen - ganz normal eben. 

EDIT: Heute 2021  mögen sie nur noch selbstgebackenes Brot ;). 

Ich schrieb schonmal, dass ich seit meinem 8.Lebenjahr wöchentlich backe. Seit meinem 15.Lebensjahr interessiert mich speziell die Brotbäckerei und die letzten mittlerweile 15 Jahre backe ich grundsätzlich und ausschließlich mit meinem Sauerteig selbst. 
Ich musste mir vorher oft von meinem Onkel anhören, "Sauerteig ist ganz speziell, die Bedingungen dafür kannst du zu Hause nicht schaffen! Ihr werdet alle krank!". Ich dachte, er ist gelernter Bäcker, er muss es wissen. Und wahrscheinlich hat er es auch wirklich so gelernt. Aber, stur war ich schon immer und die Sturheit hat sich ausgezahlt. 15 Jahre futtern wir nun Brot und Brötchen aus meinem selbstgezogenen Sauerteig und alle sind gesund (*auf Holz klopf*). Auch meinem skeptischen Onkel schmeckte mein Brot "sehr gut". Trotz aller Skepsis war er auch mein Lehrmeister und die Kenntnisse der Bäckerei durfte ich von ihm lernen. Darauf bin ich sehr stolz und ihm auf ewig dankbar, dass er mir so viel Zeit seines, leider viel zu kurzen Lebens, schenkte.


Sauerteig ist, heute muss man schon fast sagen war, die Zutat im Brot, die es bekömmlich, schmackhaft, aromatisch und haltbar macht. 
Mittlerweile wird er durch Kunstsauer, Bäckerhefe, allerhand anderen chemischen Zusätzen ersetzt. Ich bin kein Biochemiker und kenne auch all die genauen Bezeichnungen gar nicht. 
Mein Sauerteig besteht jedenfalls nur aus Wasser + Roggenmehl + viel vergorene Zeit. Oder auch Milchsäurebakterien, Essigsäurebakterien und Hefen. Man darf dazu gerne auch hier und hier lesen.
Und das Milchsäurebakterien gesund sind, wussten schon unsere Großmütter. Wir denken an das Milchsauer eingelegte Gemüse. Auch dazu verlinke ich gerne zu fairment, die das richtig toll zusammengetragen haben.


Roggen braucht immer Sauerteig um backbar zu werden. Auch hier verlinke ich zum genauen Warum :-). Weizen nicht unbedingt. Aber gerade bei viel Vollkorn ist das Versäuern sinnvoll. Da der Sauerteig das Brot quasi vorverdaut (er spaltet das Getreidekorn/Enzyme auf), hat unser Darm es einfacher, schneller und zuverlässiger die Nährstoffe/Vitamine... (gerade aus Vollkorn) aus dem Korn zu ziehen. 
Auch in Keksen und Kuchen habe ich schon bis zu 10% der Gesamtmehlmenge als Sauerteig verbacken - einfach zum besseren Vertragen. Da  nimmt man dann aber besser Weizensauerteig und passt entsprechend die Flüssigkeitmenge an. 


Beim Brot braucht man ein bisschen Übung und muss lernen, zu hören (sehen und schmecken) wann es in den Ofen darf. Anders, als bei Hefebroten, geht der Sauerteig nur einmal, verpasst man den richtigen Zeitpunkt, fällt das Brot zusammen. Schiebt man es zu früh in den Ofen, explodiert es (das tun auch Hefebrote).
Das Praktischste für mich ist, dass mir so ein 3 Tage altes Bauernbrot viel besser schmeckt, als ein frisches vom Bäcker. Ein unvergleichliches Aroma.

Wer jetzt Lust hat, selber einen Sauerteig zu züchten - nur zu, schwer ist es nicht 



Emmersauerteig 4 Stunden nach der Auffrischung



Donnerstag, 17. Januar 2019

Kartoffelbrot mit Emmer

Auch wenn man nicht das Gefühl hat, wird im Trollenland noch fleißig Brot gebacken. Klar, schließlich haben die Kinder hunger und verwöhnt wie sie sind, mögen sie kaum gekauftes Brot. 

Mir ist aufgefallen, dass ich meist mit sehr hohem Roggenanteil backe. Das hat eigentlich nur den Grund, dass ich für eine komplette Woche backe und Roggen das Brot eben sehr gut "frisch" hält.
Gegen Weizen und alles andere Getreide hab ich im Grunde nix. Deshalb dachte ich mir, warum nicht mal ein mildes Weizensauerteigbrot. 
Zum "frisch halten" gab es dann noch die übrig gebliebene Portion Kartoffeln vom Vortag dazu und Emmer.

Emmer mag ich ganz besonders gerne als Brotgetreide. Auch Emmer hält, wie Roggen, die Feuchtigkeit schön im Brot. Dazu schmeckt es nussig und voll.

Für alle, die Emmer nicht kennen - Emmer ist eines der ältesten Getreidesorten überhaupt. Es wurde nicht weitergezüchtet, wie z.B. Weizen und verfügt somit über alle ursprünglichen Vorzüge des Korns. Er besitzt sehr viel hochwertiges Eiweiß und weist zahlreiche Mineralstoffe und Carotinoide auf. 
Im nahen Osten ist dieses Getreide unverzichtbar.
Beim Backen verhält sich das Korn ähnlich wie Roggen. Es ist klebrig und verträgt etwas Säuerung ganz gut. Außerdem knete ich Brot mit Emmeranteil immer nur langsam und kurz und gönne dem Teig zwischen den Knetphasen eine kleine Quellpause. So wird der Teig schön elastisch und läßt sich gut weiter verarbeiten (Tipp vom Profi Günther Weber - Lorettohof).

Auch stelle ich aus Emmer sehr gerne Pasta her. Es ist das perfekte Pastagetreide  aufgrund seiner Härte. Die Nudeln werden wunderbar "al dente". 
Für Kuchen und süße Gebäcke mag ich es nicht so gerne. Da darf dann Einkorn seinen Platz einnehmen ...




Kartoffelbrot mit Emmer (knapp 2kg Laib)

Sauerteig:

  • 150g Weizenvollkornmehl 
  • 120g Wasser
  • 15g Anstellgut (aufgefrischt)


Im warmen Wohnzimmer ca. 15h reifen lassen.

Vorteig:

  • 100g Emmervollkornmehl
  • 100g Wasser 
  • 1 kleine Pr. Trockenhefe


Zeitgleich mit Sauerteig anstellen und ebenso im Wohnzimmer reifen lassen.

Brotteig:

  • Sauerteig
  • Vorteig
  • 250g Weizenmehl 550
  • 250g Weizenvollkornmehl
  • 250g Emmervollkornmehl
  • 250g gekochte und gepressete Kartoffel
  • 430g Wasser


Alle Zutaten 3 Minuten vermischen und 30 Minuten quellen lassen.


  • 50ml Wasser (Anfänger etwas weniger)
  • 20g Salz


Nun wird das Salz mit dem "Restwasser" (schlückchenweise) zugegeben. Den Teig 3 Minute kneten und 4 Minuten ruhen lassen. Diese Prozedur noch 2x wiederholen.

Danach wird der Teig in eine Schüssel umquartiert und gefalten. Darin ruht er nun für 60 Minuten. In dieser Zeit 2x Falten. Immer nach 20 Minuten.

Den Teig nun vorsichtig in zwei Laibe (oder einen großen) formen und 10 Minuten abgedeckt ruhen lassen. Die Laibe nach dieser Zeit noch einmal rund wirken und in vorbereitete Gärkörbchen geben.

Nun darf das Brot ein letztes mal für 60-90 Minuten gehen und wird dann mit Schwaden in den 250°C heißen Ofen eingeschoben. Nach 15 Minuten schalte ich den Ofen auf 200°C zurück und backe die Laibe, je nach Größe aus.

Gesamtbackzeit:
2 kleine Laibe 50 Minuten
1 großer Laib 60-70 Minuten (ich mag sie gut ausgebacken lieber) 

P.S. Ich backe das Brot gerne im Eisentopf mit Deckel aus. Da spare ich mir das Schwaden und das Brot hat keine Chance zu breit zu laufen, falls der Teig doch etwas zu weich geraten ist, oder man beim Wirken geschludert hat ;).
Der Deckel wird nach 25 Minuten vom Topf genommen und das Brot darf ohne Deckel zu Ende backen.



Mittwoch, 7. März 2018

Grünkernsuppe - so einfach, so gut

Grünkernsuppe gab es in meiner Kindheit sehr häufig. Na klar, leben wir hier quasi im Anbaugebiet des wertvollen Korns. Die Suppe ist nahrhaft und wärmend. Genau das richtige, um den Körper bei den eisigen Temperaturen zu verwöhnen.
Was aber ist Grünkern genau? Grünkern ist nichts anderes, als halbreif geernteter Dinkel. Zum Backen nicht wirklich zu gebrauchen, da durch das verfrühte Ernten das Klebereiweiss stark verändert ist. Aber für Suppen, Bratlinge, Salat ist er einfach ein super Getreide. Nussig und voll im Geschmack.

Außerdem geht kocht sich die Grünkernsuppe relativ schnell, schmeckt gut, ist sehr gesund und dazu kostengünstig. Wenn das nicht genug Gründe für`s Nachkochen sind ...



wärmende Grünkernsuppe (ca. 3 Personen)
  • 6EL geschroteter Grünkern in 
  • 4EL Öl anbraten, bis er nussig duftet.

Dann mit
  • 1l Wasser ablöschen und ca. 20 Minuten leise köcheln lassen. 

In der Zwischenzeit schneidet ihr
  • 1 Karotte
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Stück Sellerie oder 2 Stangenselleriestängel in kleine Würfel und bratet sie in einer seperaten Pfanne an. 
Das angebratene Gemüse kommt nun zur Suppe und wird 10 Minuten mitgeköchelt. Die Suppe kocht insgesamt zwischen 30-40 Minuten. Das Gemüse bitte nicht tot kochen ;).

Zum Abschmecken:
  • etwas Gemüsebrühepulver (selbstgemacht oder gekauft)
  • 1TL Misopaste
  • ein bisschen Ingwer (wer mag)
  • Pfeffer/evtl. Salz
Zum Servieren:
  • etwas frische Petersilie (hatte ich leider nicht und musste Basilikum verwenden)
  • etwas Pflanzencreme, süße oder saure Sahne


Freitag, 22. Dezember 2017

Dinkel- Einkorn- Sterne und ...

... ein 
gesegnetes Weihnachtsfest Euch allen 

Das Rezept der Dinkel- Einkorn- Sterne entstand ganz am Anfang diesen Jahres, in den Weihnachtsferien. Nach Weihnachten. So lange wartet es nun schon darauf, mit euch geteilt zu werden. Wie oft habe ich sie gebacken und alle Familienmitglieder waren jedesmal neu begeistert von den Sternen. Nicht nur optisch sind sie ein Highlight, auch geschmacklich haben sie einiges zu bieten. Am tollsten finde ich, dass man jeden Zacken mit einem anderen Aufstrich beschmieren kann. Mein Mann liebt sie, weil es genug Oberfläche für Krustieliebhaber gibt und die Kinder mögen ganz klar die ausgefallene Sternform - nicht nur zu Weihnachten.
Vielleicht ist dem ein oder anderen von euch über Weihnachten oder gar vorher zum Sternchen backen zumute. Meine Truhe jedenfalls ist nun gefüllt mit einem ganzen Sternenhimmel :D.



Dinkel- Einkorn- Sterne (ergibt ca. 12 Stück)

Sauerteig:
  • 45g Einkornvollkornmehl
  • 45g Wasser
  • 20g Anstellgut

4-5h bei ca. 32°C gären lassen

Brühstück:
  • 25g Dinkelmalzflocken
  • 50g Lupinenschrot
  • 25g Sonnenblumenkerne
  • 25g Sesam
  • 125g kochend-heißes Wasser

3-5h ausquellen lassen

Quellstück:
  • 110g Einkornvollkornmehl
  • 110g Wasser

zusammen mit dem Brühstück anstellen

Hauptteig:
  • Sauerteig
  • Brühstück
  • Quellstück 
  • 350g Dinkelmehl 630
  • 12g Salz
  • 5g Hefe
  • 150g Wasser
  • 1EL Acerolakirschsaft (optional)

Alles 3 Minuten langsam verkneten und den Teig 5 Minuten ruhen lassen.


dazu und nochmal 3 Minuten kneten.


Nun den Teig in eine Schüssel geben und 150 Minuten nicht zu warm gehen lassen. Dazwischen 2x falten. Jeweils nach einer Stunde.

Den Teig auf die bemehlte Arbeitfläche kippen und ca. 80g schwere Teiglinge abstechen. Diese rund wirken und 10 Minuten entspannen lassen. 

Die Teiglinge mit Wasser abstreichen und in die Saatenmischung (z.B. Sonnenblumenkerne, Lupinenschrot) tauchen. Den Brötchenstecher nehmen und die Teiglinge damit komplett durchstechen. Wer keinen hat nimmt einfach eine kleine Malerspachtel und hat dann halt einen 6-zackigen Stern.
Nun das Innere nach Außen drehen und mit der Saatenseite nach oben nochmals 45-60 Minuten auf dem Backblech gehen lassen. Dabei mit einem Tuch oder einer geeigneten Folie abdecken.

Nach der Gehzeit werden die Brötchen für ca. 20 Minuten bei 230°C (vorgeheizt wird er aber auf 250°C) gebacken. 
Beim Einschießen der Brötchen Schwaden geben.


Tipp:Ich backe übrigens immer gleich die doppelte Menge und gefriere die Sterne ein. Ist ja doch ein bisschen Aufwand.





Dienstag, 7. November 2017

Emmer- Roggen- Brot

Brot backen, eine Leidenschaft die mich seit gefühlten Jahrzehnten nicht mehr los lässt. Eine so erdende und erfüllende Arbeit. 
Etwas so wunderbar "schlichtes und einfaches" wie Brot mit seinen eigenen Händen zu erschaffen und den Menschen ein tiefes "mmh" zu entlocken. Unbezahlbar. Ich liebe das Backen und ich liebe es in die schmatzenden Gesicher meiner Lieben zu gucken...
Und doch, meine Tage sind derzeit reich gefüllt mit ganz viel Arbeit am Hof und im Garten. Arbeit die ich gerne mache, aber die auch fordert. Deshalb backe ich nun immer unseren gesamten Wochenvorrat Brot an einem Tag. Manchmal auch den für zwei Wochen. Aber Brotliebhaber wissen, es gibt kein altes Brot, nur gereiftes ;). 

Die großfamiliären Portionsgrößen von Günther Weber`s Rezepten sind mir da eine große Hilfe. Was viele bemängeln ist für mich einfach nur super! Kein Hochrechnen, einfach losbacken. Genial.
Sein Emmerlein ist eines unserer liebsten Brote. Es wurde schon so oft gebacken und funktioniert immer. Ein bisschen weniger Wasser brauche ich, aber sonst alles perfekt.
Da es uns aber scheinbar chronisch an Emmer mangelt Emmer habe ich nun schon häufiger das Rezept abgewandelt und ein Emmer- Roggen- Brot daraus gebastelt. Was uns nicht weniger gut schmeckt und durch den Roggen eine schöne lange Frischhaltung aufweist (was das Emmerlein allerdings auch hat). 
Ich benutzte übrigens immer Lichtkornroggen. Mir gefällt die helle Farbe des Korns und es schmeckt wesentlich milder, als der herkömmliche Roggen.

♥ Und weil uns das Brot so gut schmeckt, 
teile ich hier das Rezept mit euch ♥





Emmer-Roggen-Brot mit Leinsaat  
(3 Brote à 750g Teigeinlage) 


Sauerteig:
  • 225g Emmerschrot mittel 
  • 225g Wasser 
  • 50g Anstellgut (ASG am besten aus Emmer, notfalls Dinkel) 
Stehzeit: hier 12h im warmen Wohnzimmer

Quellstück:
  • 110g Leinsamen
  • 275g Wasser heiß

Ich bereite das Quellstück am Abend vorher mit dem Sauerteig zu.


Brotteig:
  • Sauerteig
  • Quellstück
  • 450g Emmervollkornmehl
  • 435g (Lichtkorn-)Roggenvollkornmehl
  • 500g Wasser (langsam zum Teig geben)
  • 22g Salz
  • 10g Bio-Hefe

Alle Zutaten mit 400g Wasser 3 Minuten langsam verkneten und den Teig gut 5 Minuten entspannen lassen.
Das ganze Spiel noch 2x wiederholen. Das Wasser sollte nun aufgebraucht sein. 
Dann den Teig 45 Minuten ruhen lassen. 

Nach der Ruhepause den Teig in drei Teile teilen, in Form bringen und in die vorbereiteten Kastenformen (die Größe passt perfekt) füllen.

Das Brot geht nun ca.70 Minuten. Variiert je nach Küchentemperatur, also Teig beobachten.

Bei nicht ganz voller Gare wird es nun gestippt, mit Schwaden, in den mindestens 250°C heißen Ofen geschoben. 

Nach 15 Minuten die Temperatur auf 200°C reduzieren und die Ofentür kurz öffnen (der Wasserdampf soll raus).

Weitere 50 Minuten backen. Die letzten 15 Minuten ohne Form.


♥ Viel Spass beim Nachbacken ♥ 
 

Sonntag, 13. November 2016

Angesteckt! Tag 1!

Immer mehr Rezepte, vor allem Brotrezepte, mit Lievito Madre kreisen durchs große www. Lange habe ich mich beherrscht, um nicht noch einen kleinen Mitbewohner mehr in meinem Kühlschrank zu beherbergen. Aber jetzt hat mich doch die Lust gepackt. Ich züchte mir nun auch einen Lievito Madre. Zu verlockend, der Gedanke keine Hefe mehr für den sonntäglichen Zopf oder die Brötchen zu benötigen. Die Anleitung habe ich mir von hier gemopst und heute ist Tag 1

Bin gespannt ... :D



Update 10.11.: Schimmelalarm - Neustart 
Update 12.11.: Schimmelalarm 2.0 - keine Ahnung, warum`s nix werden will. Ich geb` vorerst aus :(

Freitag, 16. September 2016

Reines Haferbrot

Ich muss zugeben, diese glutenfreie Geschichte stimmt mich manchmal doch recht schwermütig. Seit zehn Jahren backe ich unser tägliches Brot selbst und nun wäre es ohne besser (vielleicht)?! Auf Nudeln kann ich gut verzichten, aber eine dicke Scheibe rustikales Bauernbrot ... die vermisse ich jeden Tag. Hirsebrot, Reisbrot, Buchweizen ... und dazu eine Zutatenliste fast so lang wie das alte Testament. Nee, das mag ich nicht. Deshalb esse ich fast nur noch Frühstücksbreie oder Obst. 
Wie gut, dass es den Plötz gibt. Bei ihm habe ich das "reine Haferbrot" entdeckt und nun schon mehrfach gebacken. So bekomme ich wenigstens ab und zu meine paar Scheiben Brot, wenn auch kein Bauernbrot und wenig rustikal, so ist es doch sehr lecker. Und mit den Haferflocken von Bauckhof sogar glutenfrei. Allerdings vertrage ich es auch gut mit normalen Haferflocken. Hoffentlich experimentiert Lutz Geißler noch häufiger mit reinem Hafer und Saaten und Nüssen ... Brötchen wären noch toll.

Diesmal habe ich das Rezept etwas verändert



Haferbrot mit Saaten

Sauerteig (Stehzeit hier 15h bei ca.21°C)

  • 200 g Haferflocken Kleinblatt
  • 250 g Wasser (50°C)
  • 40 g Anstellgut
  • 4 g Salz
Brühstück

  • 150 g Haferflocken Großblatt
  • 25g Chiasamen
  • 25g gequetschter Leinsamen
  • 50g Sonnenblumenkerne
  • 400 g Wasser (siedend)
  • 17 g Salz
Die Haferflocken und das Salz mit siedendem Wasser verrühren und 4-12 Stunden bei 5-6°C lagern (hier so lange bis der Sauerteig reif war)
Hauptteig

  • Sauerteig
  • Brühstück
  • 400 g Haferflocken Großblatt
  • 100g Reisflocken
  • 100g Buchweizenmehl
  • 400 g Wasser (40°C)
  • 10 g Frischhefe

Die Hauptteigzutaten mit Wasser 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 5 Minuten auf zweiter Stufe zu einem homogenen Teig verarbeiten, dann 5 Minuten auf niedrigster Stufe ggf. noch etwas Wasser nachschütten. Ich brauchte kein Wasser mehr. Der Teig muss sehr feucht und klebrig sein. Er läßt sich nicht mehr formen.
Den Teig in eine gefettete und mit Haferflocken ausgekleidete 1,5g-Kastenform  (oder zwei 750g Formen, die habe ich noch nicht) geben. Mit Wasser glattstreichen und Haferflocken aufstreuen.
Ca. 60 Minuten Gare bei 24°C, fast Vollgare (bei mir waren es ca. 90 Minuten)
Bei 250°C fallend auf 200°C 65-75 Minuten (hier 80 Min.) mit viel Schwaden backen. 
Ich habe die letzten 30 Minuten ohne Form gebacken.



Und dieses Brot stimmt mich auch schon wieder richtig zufrieden. Es schmeckt sooo gut :D, danke Plötz!
Einen Teil des Brotteiges backe ich in TwistOff- Gläser. So hält es länger und die Familie muss nicht immer das gleiche Brot essen wie ich.
 

Dennoch werde ich mir für die Zukunft kleine Brücken einbauen. Ein Leben lang ohne Gluten ist für mich doch eine Ewigkeit zu lange.
Außerdem bin ich der Meinung, dass die größte Selbstheilungskraft aus der Zufriedenheit und nicht aus der Glutenfreiheit wächst...

Freitag, 22. April 2016

Fladenbrot mit Saaten

Aufmerksame Leser wissen, dass Fladenbrot eines unserer (vielen) liebsten Brote ist. Meist essen wir es mit Hummus und (fast) alle sind glücklich. Man kann es sehr gut einfrieren und auch am nächsten Tag schmeckt es noch super.
Jetzt im Frühling, wo Kräuter und Salat im Überfluss wild wachsen schreit mein Gaumen jedoch nach etwas mit Körnchen und Samen. Passt einfach super zusammen, die Körnchen, Samen und die Kräuter. Warum also nicht mal ein Fladenbrot mit Ölsaaten probieren. 
Wir finden es echt lecker und besonders gern wird es mit Bärlauchfrischkäse oder Avocado gegessen. Als Topping Radieschensprossen oder Rucola, Paprika, Ei, geraspelten Karotten, Radieschen ... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Je bunter der Sandwich desto fröhlicher die Esser :D
Übrigens auch zum Grillen bestens geeignet. Unsere Gefriertruhe ist nun erstmal wieder mit genügend Fladenbrot bestückt. Nun heißt es essen, essen, essen ...


Fladenbrot mit Saaten

Quellstück:
50g Leinsamen
50g Sesam (oder 25g Sesam + 25g Mohn)
100g Sonnenblumenkerne leicht gehackt
100g Rotkornschrot mittelfein (Dinkel oder Weizen)
225g warmes Wasser

Mindestens 3h ausquellen lassen.

Vorteig:
500g Weizenmehl 550
10g Hefe
400g Wasser

Verkneten und 90 Minuten zugedeckt gehen lassen.

Hauptteig:
Quellstück
Vorteig
500g Weizenmehl 550 
23g Salz
200g (Soja-)Joghurt (3,8% Fett)
1 Schuss Olivenöl
60ml kaltes Wasser

Alles zu einem geschmeidigen Teig auskneten (hier 10 Minuten). 
Für 60 Minuten gehen lassen. 
Nun den Teig 1x falten und erneut 60 Minuten gehen lassen.

Ganz vorsichtig auf die bemehlte Arbeitsplatte stürzen und zu einem Rechteck drücken/ziehen. 
Nun in 6 gleichgroße Stücke teilen und alle vorsichtig rund wirken. Nicht zu straff! 
20 Minuten entspannen lassen.

Ofen auf 250°C vorheizen.

Die Teigkugeln nun zu runden Fladen ziehen/drücken. Durchmesser ca. 20-22cm, Dicke ca. 2-3cm. Abgedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen. 

Zum Bestreuen und Bestreichen:
Milch 
Mischung aus Sonnenblumenkernen, Sesam und Leinsaat

Die Fladen mit Milch bestreichen und einstippen. Die Saatenmischung schön gleichmäßig darauf verteilen. 
Im Ofen ca.12 Minuten backen.






Donnerstag, 5. März 2015

Müsli-Liebe

Unser Müsli mach ich selbst. Höchstens wird mal was zusätzliches gekauft, dass aber sehr selten. Es macht spaß, die Kinder können helfen und wissen, was drin ist. Außerdem begleitet einen den ganzen Tag dieser zuckersüße, unwiderstehliche  Duft nach gebrannten Mandeln und Karamell. Mmmmmh..... !
Dieses Rezept hat uns bisher am leckersten geschmeckt und gefunden habe ich es bei SouleMama. Ein kleinwenig musste ich es abändern, weil ich leider nicht alle Zutaten zu Hause hatte. Das Original probiere ich aber ganz sicher auch noch aus, wenn ich wieder mal an Ahornsirup vorbeilaufe.




Unser neues "Stark-werd-Müsli"
  • 3 Tassen* Haferflocken grob
  • 1/2 Tasse Sesam
  • 1/2 Tasse Sonnenblumenkerne
  • 1 Tassen Amaranthpops
  • 1/4 Tasse Mandelblättchen oder Splitter
  • 1/2 Tasse Kokosflocken
  • 1 Tasse frischgemahlenes Rotkorn oder Weizen
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 gute Prise Salz

Alle trockenen Zutaten mischen.


  • 1/3 Tasse neutrales Pflanzenöl
  • 3/4 Tasse Rohrzucker
  • 1/2 Tasse Orangensaft
  • Mark einer Vanilleschote
*hier Kaffeebecher(ca.250ml) gemeint

Zucker leicht karamellisieren lassen und mit dem O-Saft ablöschen. Vorsicht, der Zucker darf nicht zu dunkel werden, sonst wird er bitter!
Das Öl und den Karamellsirup mit den trockenen Zutaten vermischen und auf ein Backblech geben. Im auf 160°C vorgeheizten Ofen ca. 1h backen. Dabei öfter umrühren. Das Granola sollte schön hellbraun sein und lecker aussehen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Dann in ein luftdichtes Glas packen und natürlich einen kleinen größeren Teil sofort genießen ;).
Wer mag kann nach dem Abkühlen noch Rosinen, Cranberries ... zugeben.
Auch ein super Geschenk für kurzfristige Anlässe, Kindergärtnerinnen, Mamas Geburtstag, nette Nachbarn, verfressenen Geschwister ...





Donnerstag, 3. Juli 2014

Dinkelbrot - ganz schlicht


Eigentlich dachte ich immer, Dinkel mag ich nur in Spätzle. In vielen Rezepten wird mir die Krume einfach zu gummilich-fest, ohne Elastizität. Mittlerweile denke ich, der Sauerteiganteil in den Rezepten war einfach zu hoch bzw. der ph-Wert zu niedrig. Nun war ich vor ein paar Wochen bei einem Backseminar des Bäckermeisters Hans Som (dem Trainer der holländischen Bäckermeister- Nationalmannschaft) und der hatte einen ganz tollen, sehr milden Apfelsauerteig/Vorteig mit im Gepäck. Aus diesem zauberte er mit uns leckerste Brote! 
Wahnsinn, mit was für einer Leichtigkeit dieser Bäcker seine Teige über den Tisch tanzen lässt. Mit einer hypnotischen Gleichmäßigkeit wirkt er die Teige und lässt begeisterte Zuschauer und Hobbybäcker an seiner Leidenschaft teilhaben (was der Dietmar in seinen tollen Lehr-Videos übrigens auch ganz aktuell wieder tut ). Jedenfalls ist der Hans ein sympathischer Kerl und den holländischen Akzent mag ich sehr (macht die Holländer noch putziger). Von ihm zu lernen macht echt spass! Termine für Seminare gibt es hier und ich kann nur empfehlen, ihn mal "in echt" zu erleben.
Dazu gab er uns noch einen Riesenberg Rezepte mit auf den Weg, die ich nun nach und nach alle ausprobieren möchte. Natürlich sind da keine typischen Roggenbrote dabei, wie wir sie hier gerne essen. Aber viele interessante Brote aus Rotkorn, Weizen und eben auch Dinkel. So war gestern das Dinkelbrot an der Reihe und was soll ich sagen, mir gefällts! Die rustikale Kruste, die flaumige und elastische Krume - ein wirklich tolles, sehr mild schmeckendes Brot, perfekt zum Frühstück.


Dinkelbrot nach Hans Som  

Brühstück:
200g feiner Dinkelschrot (H: mittelfein)
300ml kochendes Wasser

Alles am Vortag anstellen und quellen lassen.

Brotteig:
500g Dinkelvollkornmehl
300g Dinkelmehl 630
500g Brühstück
150g Som-Vorteig
22g Salz
10g Hefe
10g Honig
20g Olivenöl
450-500g Wasser (H:450g) 

Im Seminar hat er gemeint, alles kalt verarbeiten und so habe ich es auch gehalten. Alles kalt zu einem homogenen Teig verarbeiten. Nicht zu lange kneten, Dinkel überknetet recht schnell!

Den Teig 75 Minuten ruhen lassen. 

Nun wird der Teig in zwei gleichgroße Stücke geteilt und jeweils rund gewirkt. Nun gehen die Laibe erneut 45 Minuten. 

Teiglinge nun nochmals leicht durcharbeiten und ein zweites mal straff rund formen. Diesmal mit Schrot bestreuen und mit dem Schluss nach oben ins vorbereitete Gärkörbchen verfrachten. 

75 Minuten gehen lassen

Die Brote auf den Schießer stürzen und nach belieben einschneiden (ich bin da ehr der rustikale Messerstecher, als der kreative Laibmaler gewesen). 
In den auf 250°C vorgeheizten Backofen unter kräftigem Schwaden einschießen. Temperatur sofort auf 200°C reduzieren und 45-50 Minuten ausbacken.


An dieser Stelle hätte ich natürlich auch gerne Bilder von Herrn Som bzw. dem Seminar eingestellt, aber ich hab leider nie den Foto dabei, wenn`s wichtig wäre ;)



Donnerstag, 12. Juni 2014

Die große Hitze

Überall im Land Hitzerekorde. Kaum erträglich, weder für Mensch und noch weniger für`s Tier. Die Katze schleicht nur rum oder schläft in einer kühlen Ecke, der Hund ist nur noch am hecheln und meine Hühner haben seit Pfingstmontag eine Schwester weniger im Gehege. Es war einfach zu heiß, trotz schattenspendender Obstbäume. Heute habe ich den Ladies erstmal Wassermelone satt gekauft und so hoffentlich für eine kleine Abkühlung von innen sorgen können.



Weniger kühl geh ich mit mir selber um und habe gestern den wöchentlichen Backtag eingelegt. Diese Woche - Körnlesbrot nach Günther Weber. Ein wirklich leckeres Brot! Durch den hohen Anteil an Weizen kann man auch das Vollkorn an heißen Tagen gut essen. Normalerweise mag ich bei 30°C und mehr lieber französische Landbrote, Ciabatta, Fougassen ... ach da geht vieles. Egal diese Woche bin ich glücklich mit dem Körnlesbrot und der Rest der Familie ebenso!


Körnlesbrot nach Günther Weber (4 Kilogramm)

Sauerteig:
  • 400g Roggenschrot grob
  • 400g Wasser
  • 100g reifes Anstellgut.
Stehzeit 10h

Brühstück:
  • 100g Hirse
  • 100g Buchweizen
  • 100g Leinsaat
  • 100g Nackt- oder Schälhafer
  • 600ml kochend heißes Wasser

Stehzeit: mit Sauerteig ansetzten.

Hauptteig:
  • 900g Sauerteig
  • Brühstück
  • 1600g Weizenvollkornmehl fein (ich habe meine restlichen 600g Purpurweizen mitvermahlen)
  • 40g Salz
  • 20g Hefe (ich:ohne)
  • 1100ml Wasser (ich: 900ml)

Zum Wälzen:
je 2 EL Leinsaat, Sesam und Mohn (oder Saaten nach Wunsch)

Alle Zutaten für den Hauptteig homogen verkneten (bei mir ca.8 Minuten). Der Teig sollte mittelweich sein. Deshalb mit der Wassermenge vorsichtig sein. Evtl. braucht man nicht die volle Menge.
Nun ruht der Teig eine Stunde. 
Danach wird er geteilt (bei mir durch 4 laut Rezept durch 5). Arbeitet die Teigteile nochmal kurz mit der Hand durch und formt längliche Rollen. Diese wälzt man in der Saatenmischung und packt sie in die vorbereiteten Kastenformen.
Nun geht der Teig bis fast zur vollen Gare. Bei 270°C (mein Ofen gibt nur 250°C) in den Ofen schieben. Backzeit bei fallender Temperatur ca. 45 Minuten. Bei mir 60 Minuten.


Leider verliert mein Ofen beim Einschießen sehr viel Hitze und die Anbacktemperatur sinkt zu stark ab. Ich denke, das ist der Grund, weshalb mein Brot auf der oberfläche so weißlich matt ist. Oder was könnte noch der Grund sein? Es nervt jedenfalls! Ansopnsten bin ich aber sehr zufrieden mit dem Brot.


Hatte ich eigentlich schonmal erwähnt, dass Günther Webers Buch eines meiner liebsten Backbücher ist? Zum Backen zum schmöckern, immer wieder toll!!!