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Montag, 20. November 2017

Bienenwachskerzen - von der Wabe bis zur Kerze

Ein wunderschönes und ruhiges Wochenende liegt hinter uns. Was in unserem Chaotenhaus gar nicht so selbstverständlich ist. 

Am Sonntag war es im Hause Trollenland so richtig warm und gemütlich. Alle waren zufrieden und hoch konzentriert, denn wir haben endlich unsere Kerzen für den Winter gegossen bzw. gezogen. Mit unserem selbstgewonnenem Bienenwachs. 
Ganz fasziniert waren die Jungs bei der Sache. Klar, sind sie doch das ganze Bienenjahr über in die Arbeit am Stock miteinbezogen. Das ist uns sehr wichtig und wir sind froh und dankbar, unseren Kindern eine Kindheit mit solchen Erlebnissen bieten zu können.






Aber bis man endlich Kerzen ziehen kann, sind ganz schön viele Handgriffe nötig. 

Im Frühjahr muss man die Bauwut der Bienchen ausnutzten und ihnen genug Ausbaumaterial zur Verfügung stellen. Ist immer gut, wenn man ausgebaute Waben hat. Nicht nur für Kerzen (dafür benutzten wir eh nur die alten Waben). 
Nachdem der Honig eingetragen und abgeschleudert wurde, werden die Waben begutachtet. Die dunklen, also alten Waben werden entfernt und durch die neuen, frisch ausgebauten ersetzt. 

Die wird später eingeschmolzen

Die darf in den Stock zurück


Die aussortierten Waben werden nun im Wachsschmelzer (hier Marke Eigenbau) eingeschmolzen. Macht man das nicht, oder ist zu nachlässig holt man sich die Motten ins Haus. Doof. 
Dieses flüssige, noch sehr schmutzige Wachs filtern wir nun grob durch feine Netzstrumpfhosen (die abgelegten von der Oma) in einen groooßen, alten Kochtopf. Denn die feinen Bienenhäutchen, toten Bienen und Drohnen wollen wir nicht im Wachs haben.
Jetzt kommt frisches Wasser dazu und wird aufgekocht. Danach muss alles ganz langsam erkalten, sonst gibt es Risse in der Wachsplatte. Nicht schlimm, aber unschön.
Wenn der Wachsbrocken nun gestürzt wird muss man an der Unterseite die ganze braune Dreckschicht abkratzen. Da sammelt sich so einiges ekeliges Schlonzzeugs.
Nun wird das Wachs erneut mit viel Wasser aufgekocht - wieder erkalten lassen. 
Die ganze Prozedur darf man dann noch 1-2 mal wiederholen, bis das Wachs am Boden schön sauber ist. Nur sauberes Wachs brennt später gut.
Und was sich hier so steril und sauber anhört, ist in Wirklichkeit eine riesengroße Sauerei :D.


Ihr seht, von der Wabe bis zur Kerze hat man einiges zu tun. Aber wenn die Arbeit dann getan ist, ja dann kann man die schönsten Kerzen der Welt herstellen :D.


Noch heute riecht das ganze Haus süßlich warm nach Bienenwachs. Ich liebe diesen Duft.

Sonntag, 19. November 2017

Pilzglück deluxe

Eigentlich kommt dieser Post viel zu spät. Warum? Weil leider die Saison der Reizker fast vorbei ist. Sie mögen keinen Frost und den gab es mittlerweile doch schon in fast ganz Deutschland. 

Aber was sind Reizker eigentlich? Der Reizker ist ein sehr leckerer Speisepilz, den es unter Fichten, Kiefern oder auch Tannen zu finden gibt (Mykorrhizapilz). Es gibt verschiedene Unterarten, wie z.B. den Lachs-Reizker und den Edel-Reizker. Sie sind am häufigsten vertreten. Diese Pilze gehören alle zur Familie der Milchlinge. Sie "bluten" beim einschneiden karottenrot aus. 
Eine besondere Unterform ist der weinrote Kiefernreizker bzw. Blutreizker. Er liebt besonders kalkhaltigen Untergrund und ist sehr selten in Deutschland. Bei uns, welch ein Glück, wächst er aber besonders gut :). Seine Milchfarbe ist ein dunkles weinrot.


Übrigens schmecken alle Reizker-Sorten ganz unterschiedlich.

Besonders lustig ist, dass sich der Urin beim Verzehr von diesen Pilzen rot verfärbt. Das ist völlig normal. Also nicht erschrecken. Unsere Nieren können den Farbstoff nicht abbauen bzw. ausfiltern und über den Urin wird er dann ausgeschieden.

Gestern waren wir also das letzte mal auf Reizker-Tour. Wider Erwarten kamen wir mit vollen Körbchen nach Hause. Die Freude war groß. Hatten wir doch vor vier Wochen die Reizkerernte zum ersten mal in Öl eingelegt und diese Woche das "Probeglas" geöffnet. Sowas von gut!
Vorenthalten wollte ich euch das leckere Rezept nun trotz endender Reizker-Saison aber nicht. Vielleicht mögt ihr es einfach im nächsten Jahr ausprobieren. Es lohnt sich, denn die eingelegten Reizker schmecken sowas von genial. Fast wie ein gutes Stück Wildfleisch (weinroter Kiefernreizker) oder milder nach Kalbsfleisch der Edelreizker. Was sicher teilweise auch der Gewürzmischung mit anzurechnen ist. 

Aber ein bisschen "wild" 
dürfen Waldpilze ja auch schmecken, oder?


Eingelegte Reizker in Öl

Man braucht: 
Saubere und sterilisierte Gläser. Wir haben solche 500ml Honigläser mit TwistOff-Deckel genommen (die sammelt die Familie für uns). 
Sie fassen ca. 100ml Öl pro Glas, wenn die Pilze dicht ins Glas geschichtet sind.
Ganz genaue Angaben kann ich bezüglich der Menge nämlich gar nicht machen.
Wir hatten ca. 1200g geputzte Pilze und 4 Gläser.

In jedes Glas gebt ihr:
  • 1 Pimentkügelchen
  • 1 Wacholderkügelchen 
  • 8 Pfefferkörner
  • 1 Stück Zitronenschale-/Zesten (Bio-Zitrone)
  • 3 dünne Scheiben Knoblauch
  • 1 kleinen Zweig Rosmarin 
Was brauchen wir noch:
  • viele (mind. 1,5-2kg) gesäuberte, hübsche Reizker (Fichten, Edel...). Wenn sie zu groß sind, halbieren oder sogar vierteln. 
  • neutrales Öl (hier: Bratöl von Aln...), pro Glas ca. 100ml
Die Pilze werden nun gut, in ganz wenig Öl angebraten und in einer flachen Schale zu Seite gelegt. Schichtweise haben wir sie gesalzen und gepfeffert (frisch gemahlen).

Sind alle Pilze soweit fertig gebraten, erhitzen wir das Öl. Nicht zu heiß, sonst werden die Pilze frittiert ;). Durch die Hitze wollen wir den Geschmack besser aus den Gewürzen ziehen.

Nun schichtet ihr die Gewürze zusammen mit den Pilzen dicht ins Glas und füllt zum Schluss das heiße Öl auf. Vorsichtig arbeiten! Rand abputzen und Deckel drauf. Möglichst schnell abkühlen lassen. Geht im Herbst auf dem Balkon ganz super.

Die Pilze ziehen nun an einem kühlen Ort mindestens 4 Wochen. 



Die Pilze schmecken super auf einem Sandwich mit Grünkohlpesto, Rukolablätter und ein paar zusätzlichen frischen Zitronenzesten. Eine gute Portion frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Fleur de sel ... mhhh!

Dienstag, 31. Oktober 2017

herbstliches Buchweizen-Granola

Welche Mama kennt das nicht, bergeweise Brote am Morgen, die geschmiert werden möchten. Was bin ich da froh, dass meine Jungs am liebsten Müsli essen. Somit minimiert sich die Anzahl der zu schmierenden Brote auf drei. Puhh, Glück gehabt. Drei Brote sind keine Brote ;).
Jeden Tag bereite ich ihnen stattdessen ihr Lieblingsmüsli zu. Beim Ältesten sind es pure Haferflocken mit Pflanzen.m.ilch und Obst. Bei den Kleinen ist es dieses knusprige- würzige Buchweizenmüsli mit Naturjoghurt und Obst. 
Ja, da hat jeder seine Vorlieben. Ich selbst mag das Granola aber auch sehr gerne (vertrage leider leider keine Haferflocken) und verzichte dafür sogar ab und an auf meinen heißgeliebten Hirsebrei. 

Gestern war es also wieder soweit und das Müsliglas wollte gefüllt werden. Für euch habe ich notiert, wie ich dieses superleckere Granola zubereite. Wir essen das übrigens auch im Sommer, trotz der Zimtmenge.


herbstliches Buchweizen-Granola

Backofen: 150°C Heißluft

flüssige Zutaten:
  • 200g Honig (vegane Version: Reissirup, Agavendicksaft, Ahornsirup...)
  • 150g Kokosöl oder anderes Pflanzenöl
  • 150g Saft (hier:O-Saft oder A-Saft)
  • 1El Zimt
  • Mark einer Vanilleschote
  • 1 Pr. Salz
Alles im Topf zum Kochen bringen - es sollen sich alle Zutaten verbunden haben - und Topf von der Herdplatte nehmen. 

trockene Zutaten:
  • 500g Buchweizenflocken
  • 125g gepoppter Buchweizen 
  • 100g Buchweizen ganz
  • 100g Buchweizen geschrotet 
  • 100g gemischte, gehackte Nüsse
  • 50g Saaten nach Wahl

Trockene Zutaten in einer großen Schüssel mischen und mit dem Sirup vermengen (vorsicht, Finger nicht verbrennen!).
Nun wird das Müsli auf zwei Blechen verteilt und etwas angedrückt.
Beide Bleche werden in den heißen Ofen geschoben und 20 Minuten gebacken. Die Bleche werden nach dieser Zeit "ebenentechnisch" umgetauscht und das Müsli leicht gewendet. Wieder andrücken und weitere 20 Minuten backen.
Das Müsli sollte eine schöne goldbraune Farbe haben und nach dem Trocknen auch wirklich knusprig sein. Sonst zum Nachtrocknen nochmal in den heißen Ofen schieben.
Aus dem Ofen nehmen und gut auskühlen lassen, bevor es ins Glas umzieht.

Ich mische es gerne noch mit getrockneten Beeren. Aber erst vor dem Servieren, da die Kinder das so gar nicht möchten.


Freitag, 27. Oktober 2017

Kürbisausstellung im Blühenden Barock

Ins Blühende Barock nach Ludwigsburg wollten wir schon lange. Am letzten Wochenende dann war es endlich soweit. 
Gerade jetzt im Herbst ist dort die berühmte Kürbisausstellung zu sehen. Alle möglichen und unmöglichen Kürbissorten sind zu bestaunen. Zum Kaufen, als Statuen dekoriert, und auch zum Essen. Für alle etwas dabei. 
Die Kinder und wir Großen waren begeistert! Da waren schon Monsterkürbisse dabei. Teilweise über 800kg. 


Kann man sich gar nicht vorstellen, muss man einfach gesehen haben. Vor knapp zwei Wochen war das Kürbis-Schnitz-Festival.


Die Ergebnisse konnten noch bestaunt werden, auch wenn der Zahn der Zeit bereits an ihnen zu nagen begann. Absolute Kunstwerke! Mit Patina ;)
Wer also in der Nähe ist oder dort wohnt und noch nie in der Ausstellung war, noch ist Gelegenheit (bis 5. November) und es lohnt sich auf alle Fälle.








Dienstag, 24. Oktober 2017

Neue Fingerkleider

Ich bin ein großer Stulpenfan, absolut! 
Warme Hände und dabei genug Fingerfreiheit und die brauche ich am Hof auch. Wuselige Kinder, die Arbeit mit den Tieren oder auch im Garten und eine nicht ganz so warme Wohnung. Wir heizen nur einen Raum, das Wohnzimmer. Wir haben kein neues Luxushaus, bei dem man immer gleichbleibende Temperaturen hat. Im Winter ist`s bei uns oft etwas kühler - Stulpen- und Jackenzeit eben. Der Preis für Bullerbü und den bezahlen wir gerne :D.


Aber Geduld ist nicht mein größter Freund und Zeit leider auch nicht. Somit fehlt mir oft die Muse, zwei gleiche Stulpen hintereinander zu stricken. Aber für mich nicht wirklich ein Problem, ich bin durch und durch ein bunter Mensch. Und das darf man auch sehen! So rutscht nach und nach ein Stulpen mehr auf den Stapel und passt sich den Gegebenheiten an.


Das Garn war von Cascade ( Cascade220) in diversen Farben. Diese Wolle verstricke ich immernoch am liebsten. Maschenanschlag waren 40 Maschen.


An dieser Stelle möchte ich gerne alle die weiterschicken, die nicht stricken können oder einfach keine Zeit haben, aber auch schöne Stulpen haben möchten. Meine Strickfreundin, das Frostpfötchen, strickt euch die tollsten Stulpen der Welt - echt :D

Sonntag, 22. Oktober 2017

Fermentgeschichten: Sauerkraut

Eine der ältesten Haltbar.mach.methoden ist die Fermentation. Das Haltbarmachen von Lebensmittel durch Milchsäurevergärung. Die Bakterien, die wir dafür benötigen leben in der Luft, in der Erde, auf dem Gemüse ... darum kann man diese Art des Einmachens auch überall praktizieren, ganz ohne Hilfsmittel. Vollkommen ursprünglich. Und überall ist die mikrobielle Zusammensetztung ein kleines bisschen anders und somit auch der Geschmack.

Den koch ich nächste Woche (den Kater ) ;)

Der Ursprung dieser Art der Haltbarmachung liegt in Asien bzw. weit im Osten.
Gerade für "Selbstversorger" ist das Fermentieren besonders praktisch, weil man zur Aufbewahruung keine Energie braucht, man gleich eine große Menge Gemüse dafür benutzten kann ohne mit Vitaminverlust zu rechnen, somit Platz spart im Keller und weniger Risiko des Verderbes eingeht. 


Vollgepumpt mit Vitamin C hat es schon viele Seefahrer vor dem sicheren Skorbut-Tod gerettet und saniert bis heute die Därme feiner Menschen, wie ich einer bin mit seiner Extraportion Milchsäure. Aber nicht nur Vitamin C hat es zu bieten, das Sauerkraut. Auch Vitamin A und B, ja da sogar Vitamin B12, was für mich Pflanzenfresser von großer Bedeutung ist. Und ganz sicher noch so viel mehr, was man gar nicht alles aufzählen kann oder gar kennt. Sauerkraut ist eine Wunderwaffe gegen alles und hoffentlich das Geheimrezept für ein langes und gesundes Leben ;). Natürlich nur roh gegessen versteht sich. Erhitzt verliert es von den ganzen Vorzügen den größten Teil.

Bei mir war es also gestern soweit, die "Sauerkrauttöpfe" wurden wieder gefüllt. Leider mit gekauftem Spitzkraut, meines wollte heuer nicht so recht wachsen. 
Ich benutzte bewusst Spitzkraut, da es um einiges milder schmeckt und mein jüngster Spross den gesunden Salat auch so gerne isst.
Auch meinen großen Gärtopf benutze ich heuer nicht, da ich, wenn ich das Kraut kaufen muss, lieber öfter neues Sauerkraut ansetzte.


Sauerkraut (ich bereite immer gleich die  die 3-fache Menge zu)


  • 1kg gehobeltes Weißkraut oder Spitzkraut (Filderkraut)
  • 20g Salz (immer 2% der Gemüsemenge)
  • evtl. Gewürze, Äpfel, Zwiebel, Karotten ...

Die Herangehensweise ist total simpel. 
Du brauchst eine große Schüssel. 
Nun nimmst du so viel Kraut, wie du magst (bedenke aber dabei, das es beim Kneten ziemlich zusammenfällt). 
Das Kraut sollte Bioqualität besitzen, da es nicht gewaschen wird! Die äußeren Blätter entfernst du und behältst diese zurück. Die schönsten brauchst du am Schluss!
Nun wir das Kraut in feine Streifen gehobelt. Das passiert mit dem Gemüsehobel oder auch mit dem Messer, wer es gerne gröber mag oder geschickter ist, als ich es bin. 
Nun gibst du auf ein Kilo Kraut 20g Salz und knetest so lange, bis das Kraut richtig viel Saft gezogen hat. 


Du kannst es nun mit Gewürzen oder geraspeltem anderem Gemüse mischen. Ich packe es gerne ohne Gewürze ins Glas, aber dafür mit ein paar Apfelscheiben.
Das Kraut kann nun in vorbereitete, saubere Gläser gedrückt werden! werden. Der Saft muss gut überstehen. 
Ich benutzte hierfür am liebsten meine Weckgläser. Da können entstehende Gase raus, aber es will nix rein. Nun kommt das Kohlblatt zum Abschluss über das Kraut und wird mit einem saubere Stein oder einem kleinen Glas beschwert. So kann kein Gemüse auftreiben und alles bleibt schön mit dem Sud bedeckt. 
Die Gläser dürfen nicht luftdicht verschlossen werden! Ganz wichtig!!! Da das Kraut gärt könnten die Gläser sonst platzen!
Das Kraut steht nun ca. 6 Tage in der zimmerwarmen Küche, je nach Temperatur und wandert dann für weiter 5-7 Wochen in den kühlen Keller zum nachgären bzw. reifen. Vorher schmeckt es mir nicht. Manche stechen es aber auch schon nach 3 Wochen an - Geschmackssache. 
Es riecht dann richtig nach Sauerkraut, wie man es kennt, darf nicht geschimmelt sein oder sonst wie stinken. Keine Angst bei mir hat es die letzten Jahre immer super funktioniert :D.


Hier passen 1500-1600g Sauerkraut hinein. Für alle, die schöne Gefäße suchen. Dieses Glas ist die perfekte Wochengröße für uns. Zum Beschweren benutze ich dann diese kleinen Gläser.

Heute ist mein Kohl einen Tag alt und macht Geräusche, dass man meinen könnte, der Hund hätte Blähungen. Also es kann durchaus schnell gehen. Wobei ich auch ein paar Bakterien von der letzten Charge geimpft habe;). 

Ihr seht, es ist kein Hexenwerk und macht total spass. Der Geschmack von selbstgemachtem frischem Sauerkraut ist mit keinem gekauften zu vergleichen. Also unbedingt ausprobieren :D


Montag, 16. Oktober 2017

Wochenende

Ein wunderbares, ausgefülltes Wochenende liegt hinter mir. Und das obwohl ich seit Samstag etwas herumkränkel. 
Freitag Mittag ging es los zum Backkurs. Wieder einmal Hans Som. Diesmal "Nachtruhe". Natürlich ohne Foto, denn ich habe nie einen Foto dabei, wenn ich ihn bräuchte. Und nein, ich habe immernoch kein Handy ;). Es wurden also "Übernacht"-Teige vorbereitet ohne Ende, d. h., Hans Som hat sie vorbereitet und der Rest guckte zu. 


Diese Tonnen an vorbereitetem Teig wurden dann Samstags verarbeitet zu zig Broten, Croissants, Brioche und holländischem Honigkuchen/Frühstückskuchen. Der Frühstückskuchen hat mich total überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass der so lecker ist. Obwohl ich auch denke, Hans Som hat die Zuckermenge etwas dem deutschen Gaumen angepasst ;). 


Es war wirklich sehr schön auf dem Seminar, dennoch denke ich, es war mein letzter Ausflug zu den Som-Seminaren. Irgendwann muss gut sein.
Zu Hause angekommen musste ich mich unbedingt noch etwas bewegen, auch deshalb, weil ich den Pilzkorb meines Mannes erblickte. Also ab in den Wald und die Körbchen füllen. 
Hauptsächlich Reizker und Herbsttrompeten haben wir gefunden. Die Trompeten wurden, wie immer getrocknet, die Reizker eingelegt. In Öl mit Gewürzen. Noch nie gemacht, wir sind gespannt. Die Tage sollen noch sauer eingelegte Reizker folgen.


Sonntag waren wir dann wieder in den Pilzen, zusammen mit den Kindern. Auch sie sollen lernen die Guten von den Schlechten zu unterscheiden. Das ist uns sehr wichtig. Am besten lernt man von erfahrenen Pilzsammlern. Bücher sollten nur eine Ergänzung sein. Auch wir fragen beim Pilzsachverständigen in der Umgebung nach, wenn wir unsicher sind.


Naja, und zwischendrin war ich am Auskurieren. 
Die Woche wird voll und das Wetter bleibt auch noch schön, also den Herbst genießen, so lange er uns so verwöhnt.






Donnerstag, 12. Oktober 2017

Teilen♥Tauschen♥Freude schicken

Ich liebe sie, die spätsommer- und herbstlichen Samentauschaktionen. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Samen ich heuer schon verschickt und auch getauscht habe.





Natürlich sollte man nur samenfestes Saatgut verschicken, ganz klar.
Denn nur so kann man sich auch sicher sein, dass ein Pflänzchen wächst, was annähernd die Eigenschaften und die Gestalt der Elternpflanze hat. Dank unserer kleinen Insekten sind natürlich immer kleine Variationen möglich. Aber gerade die machen es auch so spannend. Den Einheitsbrei bekommt man schließlich zu genüge im Geschäft. 


Sucht euch Samentauschaktionen im Netz oder in eurer Nähe. Sprecht gleichgesinnte Gartenfreaks an. Es gibt viele Möglichkeiten um an "ehrliches" Saatgut zu kommen. Tauschen macht so viel Freude und der Garten wird so Jahr für Jahr ein Stückchen bunter


Wem Tauschen zu aufwendig ist hier Bezugsquellen für samenfestes Saatgut: 
 

Montag, 9. Oktober 2017

Kostbares Gut ...

oder jetzt schon an morgen denken!
Noch liegt es da, in seiner ganzen bunten Pracht. Das Herbstlaub. Alle lieben es. Den Geruch, das Rascheln und die Farben. Doch lange liegt das Laub meist nicht. Es wird entfernt und oftmals kompliziert entsorgt.



Schade! Denn wer einen Garten hat sollte sich über diese Hülle und Fülle an Mulch- und Kompostmaterial freuen. Gerade Beerensträucher und Erdbeeren, die ohnehin Waldbewohner sind freuen sich riesig über den Blätterschutz, der gleichzeitig den Boden nährt, locker macht und garantiert nicht fault.


Ich mulche im Herbst alle "leeren" Gartenflächen und Blumenbeete mit Laub. Richtig dick. Dadurch kann ich mir das Umgraben sparen, was ohnehin nur das an die Oberfläche holt, was lieber unten bleiben sollte.


Auch wer ein neues Beet anlegen möchte kann sich jetzt über die Laubflut freuen. Einfach das Gras an gewünschter Stelle kurz abmähen, mit unbehandelten bzw. unbedruckten Kartons belegen (ich habe das auch schon ohne Kartons gemacht) und mit einer dicken Schicht Blätter, Kompost und Mist belegen und über den Winter verrotten lassen. Oder eben nur mit ganz dick Laub, geht auch. 

Wer die Möglichkeit hat, sollte das Mulchmaterial schreddern. Dann vergeht es um ein vielfaches schneller. Ich habe ein solches Gerät aber nicht und werde mir auch vorerst keines zulegen. Die Zeit macht es ebenso gut. Im Frühjahr dann mit Salat, Gurken oder Kürbissen bestücken und sich freuen. Auf diesem Beet nicht wirklich geeignet sind Karotten oder anderes Gemüse, was gerade, dicke und tiefe Wurzeln ausbilden soll. Dazu müsste man einfach noch ein Jahr warten.

Weniger gut geeignet sind Walnuß-, Eichen-, Buchen- oder Kastanienlaub. Aufgrund ihres hohen Gerbstoffanteils sind diese Laubarten nur für Pflanzen geeignet, die sauren Boden lieben, wie Rhododentron oder Hortensien.

♥Also, ran an`s Laub♥

Montag, 2. Oktober 2017

Liebstes Aufstrichrezept 2017

Wie versprochen möchte ich mein liebstes Aufstrichrezept 2017 mit euch teilen. Es ist einfach perfekt, um die restliche Ernte im Spätsommer bzw. Herbst zu "verwurschteln", und so für den Winter ein paar Sommer.Sonnen.Strahlen einzufangen, wenigstens kulinarisch ;)
Übrigens kommt er aus Rumänien. Aber je nach Zusammensetzung ist er im gesamten Balkangebiet zu finden und hört auf Namen wie Ljutenica oder auch Pindjur oder Ajvar :D



Zacusca
  • 2kg Paprika, bevorzugt rot
  • 2kg Auberginen
  • 1kg Zwiebel
  • 600g Karotten
  • 1500g Tomaten
  • 300ml Olivenöl
  • 6 Lorbeerblätter
  • Salz, Pfeffer, Agavendicksaft
  • evtl. frische Petersilien
Paprika im Backofen rösten, die Haut darf ruhig schwarz sein. Auberginen einstechen und ebenfalls im Backofen rösten, bis sie weich sind.
In der Zwischenzeit die Zwiebel würfeln und in etwas Olivenöl glasig anbraten. Nicht dunkel. Karotten raspeln und zu den Zwiebeln geben. Ca. 30 Minuten weich braten bzw. dünsten, ggf. etwas Öl nachschütten, es darf nichts anbrennen.
Währenddessen die Paprika häuten und klein schneiden. Ebenso die Aubergine aus ihrer Schale lösen und mit dem Messer klein schneiden.
Nun die Paprika, Auberginen und  Lorbeerblätter zu den Zwiebeln/Karotten geben. Gewürfelte Tomaten dazu und das ganze so lange einkochen lassen, bis die Masse schön eingedickt ist. Bitte zwischendurch immer rühren. Es darf nie anbrennen. Wer mag kann den Aufstrich auch 4-5h im Backofen einkochen lassen.
Wenn die richtige Konsistenz erreicht ist schmecke ich alles mit Salz, Pfeffer und dem Agavendicksaft ab. Gebe die frische feingehackte Petersilie dazu und rühre das restliche Olivenöl unter. Nun fülle ich den Aufstrich in Gläser ab und koche ihn nochmals 1h/100°C ein. Hält ewig und schmeckt super auf geröstetem Weißbrot. Aber auch auf dunklem Brot mag ich es sehr gerne.

-Wer mag, kann die Tomaten vorher häuten. Mich stört die Schale aber nicht und ich spare mir die Arbeit gerne ;).
-Wer Schärfe mag kann auch noch Chilis mit in den Aufstrich packen.
-Ich mag außerdem gerne etwas Paprikapaste im Zacusca

Kleiner Tipp: In den Aufstrich fließt wahnsinnig viel Energie. Darum wäre es ratsam, gleich die doppelte Menge zu zuzubereiten.


Sonntag, 24. September 2017

Gartenbilder

Im Grunde war es ein gutes Gartenjahr bis jetzt. Klar, die Tomaten haben ziemlich was abbekommen, aber der Ertrag reicht(e) dennoch um genug Vorrat einzukochen. Immernoch stehen hier einige Kilos zum Einmachen in meiner Küche. Aber das Ende ist leider in Sicht.
Heute durften die Pastinaken aus ihrem Beet. Die sind toll geworden und nächstes Jahr gibt es mehr davon. Kartoffelernte läuft immernoch. Bin froh, wenn sie dann alle geerntet sind. Im Bild "finnische Mandelkartoffeln" und die "Rosa Tannenzapfen". Die sind bei uns ehr Zäpfchen geworden und die Mandelkartoffeln hatten einen sehr, sehr geringen Ertrag.


Auch die Rote Bete hat richtig schöne Knollen ausgebildet und wurde schon eingelagert. 


Die Karotten sind die nächsten Tage dran. Die sind etwas ganz besonderes. Es sind Ochsenherzkarotten. Ochsenherzkarotten werden nicht lang, sondern sie bleiben kurz und werden dafür dick. Ich mag das. Die perfekte Rübe also für festen, (noch) verdichteten Boden. Die Sorte heißt "Duwicker Möhre". Davon dürfen einige Exemplare nächstes Jahr blühen. Ich brauche unbedingt mehr Saatgut ;).



Überhaupt ist die Samenernte gerade sehr aktuell. Das Tomatensaatgut ist "in trockenen Tüchern" und die Blumen schenken mir gerade Massen an Samen. Besonders die Kapuzinerkresse ist heuer besonders wuchs- und blühfreudig. Mittlerweile habe ich doch tatsächlich fast 100 Sorten an Tomaten in der Samenbox - verrückt!
Am tollsten ist es dann, wenn man aus all den bunten und ausgefallenen Köstlichkeiten ein Essen zaubern kann. Das schmeckt gleich doppelt so gut.









Ich habe über den Sommer viel eingemacht bzw. haltbar gemacht. Ein besonders leckeres Rezept möchte ich euch die Tage vorstellen. Die Ernte ist ja noch in vollem Gange und somit der perfekte Zeitpunkt, um noch das ein oder andere Rezept auszuprobieren :)