Montag, 17. September 2012

1. Schultag



Da geht er nun hin, mein kleiner, großer Sohn.
Am Freitag war bei uns Einschulungsfeier. Ein Tag dem ich schon lange zwiegespalten gegenüber stand. Schule, ein Thema, vor dem ich mein Kind am Liebsten geschützt hätte. Aus Verschiedenen Gründen. Am meisten jedoch Angst und Unsicherheit. Er ist so ein wissbegieriges, perfektionistisches Kind, für das Zeit keine Rolle spielt. Schlecht in einer Gesellschaft, in der Zeit=Geld bedeutet, in der das Kind nur eine bestimmte Zeitspanne hat, um gelerntes aufzunehmen, und in der vorgegeben wird, was in der Zeit aufgenommen werden darf. Seine ruhige, zurückhaltende und verspielte Art macht das Problem nicht geringer. Immer denke ich, "hoffentlich wird er nicht in eine Schublade gesteckt. Hoffentlich darf er weiterhin so frei sein, wie jetzt. Oder wenigstens soll er die Einschränkung nicht spüren". 
Die Erinnerungen an die eigene Schulzeit kehren wieder. Die permanent falsche Einschätzung der Lehrer mir gegenüber, das Schubladendenken, die Angst zu versagen. Ich will nicht zulassen, das es meinem Sohn so geht. Doch je mehr ich mich in diese Ängste verliere, darüber nachdenke, umso verklemmter wird die ganze Situation.
"Kommt Zeit, kommt Rat",heißt es. Die ersten Wochen werden zeigen, wie`s ihm mit der Schule geht, wie die Lehrerin zu ihm passt. Ich kann nicht immer schütztend über ihm wachen, nur stützend hinter ihm stehen.

Lieber Eirik, 

ich wünsche Dir eine wundervolle, unvergessliche Schulzeit, an die du dich gerne zurückerinnerst. Nie sollst Du deine interessierte, ruhige und phantastisch phantasievolle Art verlieren. Du bist so schlau und einzigartig, erstaunst mich jeden Tag aufs neue. Ich bin froh, dass ich dich hab.
Ich liebe Dich.

Deine Mama

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